Juli 1945 - Der erste Sommer im Frieden

Eine Zeitreise im Freilichtmuseum Roscheider Hof

06. Juli bis 08. Juli 2012

Der Hintergrund: 1945 – Deutschland ist besiegt und besetzt. Seit Anfang März sind die amerikanischen Streitkräfte in der Region Trier stationiert. Sie halten die Regierungsgewalt in ihren Händen und richten sich auf eine dauerhafte Besatzungszeit ein. Aus politischen Gründen entscheiden die drei Siegermächte – USA, Großbritannien und die UdSSR – im Frühjahr 1945 jedoch, auch Frankreich als Siegermacht mit einer eigenen Besatzungszone an der Militärregierung für Deutschland zu beteiligen. Bis spätestens 10. Juli 1945 sollen die linksrheinischen Gebiete und Baden an die französische Armee abgetreten sein, die Übergabe der Regierung durch die hier stationierten amerikanischen Truppen an die französischen Militärgouverneure erfolgt ab dem 5. Juli.

Die Situation: Zwei kleine Orte im direkten Umfeld von Trier – Roscheid und Saargau – werden durch das dort stationierte US Military Government Detachment für die Übergabe an das französische Militär vorbereitet, die hier für den 8. Juli geplant ist. Zusätzlich sind noch ein Zug Infanterie und ein US Military Police Detachment in diesen Orten einquartiert sowie bereits erste Soldaten der französischen Streitkräfte.

Ungeachtet dieser Umwälzungen versuchen die deutschen Bewohner der Orte, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Im Juni wurde mit Genehmigung der Amerikaner der Schulunterricht wieder aufgenommen, die Post arbeitet in geringem Umfang, Zimmermann und Schmied haben durch notwendige Instandsetzungen gut zu tun. So weit möglich, plant und organisiert die amerikanische Militärregierung den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Region.

Probleme bereiten sowohl der deutschen Bevölkerung als auch den für die öffentliche Sicherheit zuständigen amerikanischen Kräften marodierende Displaced Persons (DPs) aus der Tschechoslowakei. Diese wurden als Zwangsarbeiter von den Deutschen aus ihrer Heimat in den Hunsrück verschleppt, um hier die Bauern, die in die Wehrmacht eingezogen worden waren, zu ersetzen. Es ist eines der vordringlichen Anliegen der amerikanischen Streitkräfte, diese DPs möglichst schnell in ihre Heimat zurückzuführen. Von den Amerikanern aus der Zwangsarbeit befreit und nun faktisch keiner Jurisdiktion unterworfen, halten viele sich mit Diebstahl und Erpressung über Wasser.

Juli 1945 - Der erste Sommer im Frieden ist eine Kooperation zwischen dem Freilichtmuseum Roscheider Hof

und dem

Studienkreis Militärgeschichte e.V.

Captain David Achenbach, der Militärgouverneursoffizier für Roscheid und Saargau.

 

Als nach Amerika emigrierter Deutscher wurde Achenbach auch aufgrund seiner Sprachkenntnisse für diese Verwendung ausgewählt. In den vergangenen Wochen war er vor allem mit dem Wiederaufbau kleiner wirtschaftlicher Strukturen und dem Beginn der Reorganisation der kommunalen Verwaltung beschäftigt. Dazu kommen noch Maßnahmen in Bezug auf die Rückführung der Displaced Persons in ihr Heimatland. Jetzt ist es seine Hauptaufgabe, die Orte für die Übergabe an seinen französischen Nachfolger vorzubereiten.

Franz Moser, der Bürgermeister von Roscheid

 

Moser wurde bereits kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner von diesen in das Amt eingesetzt, da er als einer der wenigen kein Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Unterorganisationen war und auch ansonsten in der Bevölkerung einen untadeligen Ruf genießt. Als studierter Jurist war er lange mit Berufsverbot belegt, weil er sich auch öffentlich mit der Partei angelegt hatte. Jetzt versucht er unter den gegebenen Umständen möglichst viel für die Einwohner zu tun. Mit einem gewissen Unbehagen sieht er der Übergabe von der amerikanischen an die französische Militärregierung entgegen.

Alexander Neuser, der Zimmermann


Neuser diente während des Krieges als Fallschirmjäger und geriet während der Konvaleszenz nach einer Verwundung in Kriegsgefangenschaft. Da die Amerikaner wenig Interesse daran haben, den Deutschen selbst aktiv beim Aufbau zu helfen, werden Soldaten mit für den Wiederaufbau wichtigen Berufen bevorzugt aus der Gefangenschaft entlassen. So hatte auch Neuser das Glück, schnell zu Frau und Kind zurückkehren zu dürfen. Im Dorf ist man froh, den Handwerker wieder dazuhaben, doch mischt sich auch ein wenig Neid hinzu – denn auch die anderen Frauen wünschen sich sehnlichst ihre Männer zurück.

Impressum:

 

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist der

 

Studienkreis Militärgeschichte e.V.

Projektgruppe „Roscheider Hof“

 

roscheider-hof[at]milites.org

 

 

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Quelle: Disclaimer von
Juraforum.de - Rechtportal und uebersetzer.eu

Folgen Sie uns in die Zeit der Stunde Null. Erleben Sie in Ausschnitten den Lebensalltag auf dem Land im Frühsommer 1945.

Elisabeth Heupel, Hebamme

 

Geboren wurde sie in Kassel und machte dort auch ihre Ausbildung zur Hebamme. Am dortigen Krankenhaus lernte Sie auch ihren späteren Mann kennen. Als dieser sich als Arzt in Konz niederließ, trat sie die Stelle als Landhebamme in Roscheid an. Ihr Mann fiel im Spätjahr 1943 in Italien, getötet durch eine verirrte Granate. Seitdem ist sie auf sich allein gestellt und lebt nun in einem kleinen Häuschen in Roscheid.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für Personen und Schicksale, denen Sie bei Ihrem Besuch begegnen werden.

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